Jagdreisen – 10 Tipps für die erfolgreiche Jagd mit Ihrem Pirschführer

Juni 12, 2019

Für viele Jäger ist es uninteressant geworden ein eigenes Revier zu unterhalten. Kosten und Nutzen stehen in einem zu ungünstigen Verhältnis zueinander. Das hat vielen die Freude an der Jagd im eigenen Revier, wie es vor einer Generation noch der Standard war, genommen.

Nicht nur aus diesem Grund werden Jagdreisen von Jahr zu Jahr populärer. Die Jäger sind mobil geworden. Die Öffnung vieler Grenzen und die hervorragenden Jagdmöglichkeiten locken viele Jäger ins Ausland. Auch erfahrene Jäger betreten dabei oft Neuland. Vor allem in jagdlicher Hinsicht, denn fast überall werden Sie zusammen mit einem Pirsch- oder Jagdführer jagen.

Wir geben Ihnen 10 Tipps, damit Ihre Jagd zum vollen Erfolg wird.

  1. Die richtige Ausrüstung
  2. Das Wild kennen lernen
  3. Die Revierfahrt
  4. Richtig Pirschen
  5. Auf dem Ansitz
  6. Die erfolgreiche Schussabgabe
  7. Nach dem Schuss
  8. Schießfertigkeiten
  9. Körperliche Fitness
  10. Sicherheitsregeln
  1. Ausrüstung – es gilt die bekannte Regel ‚so viel wie nötig, so wenig wie möglich‘. Passen Sie Ihre Kleidung der zu erwartenden Witterung und dem Gelände an. Mit leichten Schuhen pirscht es sich besser und gefühlvoller als mit dicken Wanderstiefeln. Gummistiefel sind nützlich, wenn mit viel Nässe zu rechnen ist. Dass die Kleidung geräuscharm sein soll, versteht sich von selbst.
    Ein gutes Fernglas ist Pflicht und sollte stets griffbereit sein. Es gibt immer etwas zu sehen. Immer beliebter wird es, eine sogenannte Bridgekamera dabei zu haben. Leicht und kompakt liefern sie auch im extremen Telebereich noch gute Ergebnisse. So lässt sich der eine oder andere interessante Anblick festhalten.
    Zur Pirschausrüstung zählt auch ein Schießstock. Mit diesem sollte man sicher und zügig umgehen können. Haben Sie hiermit noch keine Erfahrung, hilft Ihnen Ihr Pirschführer. Er hat üblicherweise einen Pirschstock dabei und beherrscht den Umgang damit im Schlaf. Das kann Ihnen im entscheidenden Moment viel Stress ersparen.
    Eine Waffe mit zur Wildart passendem Kaliber und geeigneter Munition gehört natürlich auch zur Ausrüstung. Informieren Sie sich rechtzeitig und lassen Sie sich beraten.
  2. Kennen Sie das Wild, welches Sie bejagen wollen? Das mag sich provokant anhören, aber es ist gut, so viel wie möglich über die Wildart zu wissen, um die es bei der Jagd gehen wird. Je mehr Sie wissen, desto intensiver werden Sie die Jagd erleben. Sie können so die Verhaltensweisen des Wildes besser deuten und das Wild sicherer ansprechen.
    Als Jungjäger haben Sie vielleicht noch Ihr Unterrichtsmaterial zur Hand und als alter Hase finden Sie im Internet jede Menge Informationen. Auch Ihr Jagdreiseveranstalter sollte Ihnen hierzu Auskünfte geben können. Auf unserem Blog finden Sie ebenfalls Jagderzählungen, die Ihnen einen guten Einblick in die Abläufe der jeweiligen Jagd geben.
  3. Die Revierfahrt. Im Ausland sind die Reviere oft sehr weitläufig. Wir bejagen z.B. 200.000 ha. Da ist eine Anfahrt mit dem Auto unerlässlich. Ihr Pirschführer kennt sein Revier. Er wird mit Ihnen zu den Plätzen fahren, an denen der Jagderfolg am wahrscheinlichsten ist. Halten Sie die Augen offen, sie werden unterwegs eine Menge sehen. Ihre Waffe sollten Sie im Zugriff haben. Achten Sie immer auf die Sicherheit! Je nach Wildart ergibt sich manchmal spontan die Gelegenheit für einen Abschuss. Die Chance ist vertan, wenn Sie in dem Moment erst die Waffe aus dem Futteral im Kofferaum holen müssen.
  4. Der Pirschgang – jetzt geht es zu Fuß weiter. Schließen Sie die Autotür so leise wie möglich. Ihr Pirschführer geht voran, bleiben Sie dicht hinter ihm. Achten Sie auf seine Zeichen und vertrauen Sie ihm. Er führt täglich Gäste durch sein Revier und freut sich über Ihren Jagderfolg ebenso wie Sie.
    Haben Sie wenig Erfahrung im Pirschen, probieren Sie es zuhause schon mal aus. Schnell entwickelt sich ein gutes Gefühl für lautloses Gehen auf verschiedenen Untergründen.
  5. Die Ansitzjagd. Auf einige Wildarten wird fast nur vom Ansitz aus gejagt. Manche Jagden sind eine Mischung aus Pirsch- und Ansitzjagd. Auch bei der Ansitzjagd gilt, folgen Sie Ihrem Pirschführer so leise wie möglich. Er wird den Hochsitz in der Regel zuerst besteigen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Folgen Sie ihm, wenn er Sie dazu auffordert. Richten Sie sich auf dem Hochsitz so ein, dass Sie schnell schussbereit sind, wenn das richtige Stück da ist.
  6. Die Schussabgabe. Schießen Sie nur, wenn Ihr Pirschführer Ihnen die Freigabe dazu gibt. Aber schießen Sie nicht, wenn Sie sich nicht sicher fühlen, oder ein anderer Grund Ihrerseits gegen die Schussabgabe spricht. Niemand wird sie zum Schuss drängen. Sie sollten aber auch nicht zu zögerlich sein, denn mache Chance gibt es kein zweites Mal. Und Sie wären nicht der erste, der einem verpassten Jagderfolg noch lange nachtrauert, weil er im entscheidenden Moment gezögert hat.
  7. Nach dem Schuss lassen Sie Ihren Pirschführer den weiteren Ablauf bestimmen. Er wird dem erlegten Wild gemeinsam mit Ihnen Respekt zollen und Sie als Jäger nach traditionellem Brauch ehren. Er versorgt das erlegte Wild, Sie können ihm hierbei zur Hand gehen.
  8. Schießfertigkeiten. Schießen Sie Ihre Waffe vor der Reise auf die Munition ein, die sie verwenden wollen. Mit dem Einschießen auf GEE liegen Sie in der Regel richtig, sonst 100 m Fleck. Vergewissern Sie sich vorab, ob das Kaliber und die Munition zu dem zu erlegenden Wild passt. Selbst wenn Sie Ihre Waffe im Schlaf beherrschen, schaden ein paar Übungsschüsse auf dem heimischen Schießstand nicht. Gerade zu Beginn der Jagdsaison liegt der letzte Schuss oft ein paar Monate zurück.
  9. Körperliche Fitness. Informieren Sie sich über die Region in die Sie reisen werden. Ihre Fitness sollte der Landschaft, in die Ihre Jagdreise Sie führt, und der dort üblichen Art zu jagen angepasst sein. In den flachen Landschaften hier bei uns im Süden Polens, ist es kein Problem alle Jagdarten auszuüben, auch wenn Sie nicht in Topform sind. Das kann in anderen Gegenden ganz anders aussehen – viele Höhenmeter, lange Fußmärsche und Strecken, die auf allen vieren oder robbend zurückgelegt werden müssen, gehören oft dazu. Also, bereiten Sie sich rechtzeitig vor. Treppe statt Aufzug … Sie wissen schon. Es wird Ihrem Jagderfolg zugute kommen.
  10. Last but not least müssen auch, oder besonders, im Ausland alle Sicherheitsregeln eingehalten werden. Sie sind für Ihr Handeln verantwortlich. Achten Sie zu Ihrer und zur Sicherheit aller Beteiligten immer auf den verantwortungsvollen Umgang mit Waffe und Munition.

Danke, dass Sie unsere Tipps gelesen haben. Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung, um Ihnen im Vorfeld Ihrer Reise zu uns zu helfen und alle Fragen zu beantworten. So werden Sie bestimmt wunderschöne Jagderlebnisse haben und wir freuen uns mit Ihnen über Ihren Jagderfolg.

Ein herzliches Waidmannsheil

Ihr Max van Amelsfoort

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